Die Geschichte des Hofes

Viel weiß man nicht über die Entstehung des Hofes. Er dürfte im wesentlichen in der Barockzeit entstanden sein. Erbauer war wohl Michael Öhrlein, der 1615 auf Anweisung von Julius Echter von Mespelbrunn als Schultheiß nach Margetshöchheim gekommen ist und in dem Anwesen gegenüber der alten Schule wohnte. Der älteste Teil dürfte das frühere "Südbäule" mit dem großen Gewölbekeller im hinteren Hofareal sein, wo heute das Atelier am Mainsteg liegt.
Ein Nachkomme Michael Öhrleins, Johann Caspar Öhrlein, ließ 1732 den Bildstock an der Straßenfront des Hauses errichten, den ältesten Bildstock des Ortes.

Werner Lennemann schrieb hierzu am 13.11.84 in der Main-Post:
In neuen Farben präsentiert sich das geschichtlich bedeutsamste Margetshöchheimer Haus, das Anwesen Etthöfer, Mainstraße 13. Das Gebäude gehörte früher zum Sparneckerhof oder auch Präsenzhof genannt. Der ebenfalls sehr gut erhaltene Bildstock an der Frontseite des Hauses trägt folgende Inschrift: "Ecce panis angelorum Schauet an das Brod der Engeln. Johann Caspar Öhrlein 1732".

Peter Etthöfer sen. saniert das Anwesen

Im Lauf derJahrhunderte nagte der Zahn der Zeit auch an dem historischen Gebäude. Peter Etthöfer sen. übernahm in den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts das Anwesen, das im Familienbesitz seiner Frau war, und steckte viel Geld und Arbeit in die Sanierung der alten Bausubstanz.
Ursprünglich grenzte im Norden das Haus eines Schreiners an das Etthöfersche Anwesen. Als das Rathaus für die Schule erweitert wurde, wurde dieses Anwesen 1927 abgerissen. Auch der Pferdestall des Etthöferhofs musste dem Neubau weichen.
Peter Etthöfer sen. prägte als Gemeinderat und als "Rechner" des Darlehensvereins, was etwa heute der Raiffeisenbank entspricht, das Ortsgeschehen.

Trotz mancher Renovierungsmaßnahmen in den 50er und 60er Jahren behielt das Haus auch im Innern weitgehend seine historische Identität, was vor allem den damaligen Besitzerinnen Genovefa und Hedwig Etthöfer zu verdanken ist. Umfangreiche Renovierungsmaßnahmen in den 90er Jahren, die vor allem die Handschrift von Peter Etthöfer tragen, trugen mit dazu bei, dass die Hofanlage auch heute noch zu den Margetshöchheimer Schmuckstücken gehört.